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Anne’s Käsekuchen – Familienrezept

Seit mindestens 3 Generationen gibt es bei uns in der Familie Käsekuchen zum Geburtstag. Bei keiner Feier darf er fehlen! Das folgende Rezept ist für einen Käse(quark)kuchen ohne Boden und ist super einfach zu backen.

Unser Familienrezept bringt erstaunlicherweise bei jedem Familienmitglied leicht unterschiedliche Kuchen hervor. Das liegt daran, dass er unterschiedlich gebacken werden kann.

Inzwischen habe ich diesen Kuchen so oft gebacken, dass ich das Rezept nochmal umgeschrieben habe, denn es funktioniert ganz und gar ohne Butter!

Käsekuchen ohne Butter

Bei Käsekuchen hat man immer das Problem, dass sehr viel Flüssigkeit austritt und wenn man Pech hat, läuft etwas davon aus der Form. Das hat mich immer sehr geärgert, weil es mir so vorkam, als würde die halbe Butter rauslaufen.

Eines Tages sollte ich einen Käsekuchen zum Geburtstag mitbringen und natürlich hatte ich am Tag zuvor keine Zeit gehabt. Also schnell noch morgens gebacken. Doch da ist es passiert: ich hatte die Butter vergessen!

Nach 45 Minuten bangen Wartens ob der Kuchen trotzdem was geworden ist, stellte sich heraus, dass man den Unterschied gar nicht gemerkt hat.

Seitdem lasse ich die Butter komplett weg. Vorraussetzung ist allerdings, dass man den 40%igen Quark benutzt und keinen Magerquark. Möchtest du Magerquark benutzen, dann kommen noch 125g Butter hinzu.

Käsekuchenrezept

Käsekuchen Rezept

Zutaten

für eine 28cm Springform

  • 1kg Quark 40% Fett (oder Magerquark + 125g Butter)
  • 5 EL Weichweizengries (Hartweizen geht auch, dann wird der Kuchen etwas körniger)
  • 5 Eier
  • 150-200g Zucker

Den Ofen auf 190°C vorheizen. Alles vermischen und in die Springform geben. Auf der unteren Schiene bei Ober-/Unterhitze 45 Minuten backen. Dann den Ofen ausmachen und den Kuchen im Ofen bei geschlossener Tür abkühlen lassen.

Der Kuchen schmeckt am besten kalt. Deshalb ist es am Besten ihn am Tag zuvor zu backen. So setzt er sich noch schön und schmeckt richtig lecker saftig.

Ein paar Tipps zum Backen

Halbes Rezept für kleine Familien

In den Fotos siehst du den Kuchen in einer kleinen Springform. Dafür nehme ich 500g Quark, 3 Eier, 3EL Gries und 100g Zucker. Gerade wenn man nur zu zweit ist, reicht die halbe Menge locker um das Wochenende über zu schlemmen. Wer lieber eckige Stücke mag, kann auch eine normale Auflaufform nehmen. Der Teig sollte so ca. 3-5cm hoch kommen.
Sicherheitshalber teste ich immer mit einem Holzstäbchen in der Mitte ob er durch ist. Wenn noch Teig am Stäbchen klebt, muss er noch etwas drin bleiben.

Käsekuchen zu dunkel?

Käsekuchen ist perfekt, wenn er am Rand etwas braun ist und in der Mitte noch ganz hell. Bei 45 Minuten Backzeit kann es aber passieren, dass er oben ganz dunkel wird.

Der Trick dabei ist es, ihn auf die untere Schiene zu setzen, damit nicht so viel Hitze von oben direkt darauf strahlt. Auch habe ich nach vielen dunkelbraunen Käsekuchen herausgefunden, dass Umluft einfach die falsche Einstellung ist. Mit Ober-/Unterhitze klappt es viel besser!

Der Käsekuchen schmeckt nicht viel anders wenn er oben komplett dunkel ist. Er sieht allerdings viel schöner aus, wenn er den klassischen blassen Teint hat.

Käsekuchen platzt auf?

Das Ursprungsrezept beinhaltet, dass man die Eier trennt und das geschlagene Eiweiß unterhebt. Auch Backpulver ist im Original vorgesehen. Bei mir hat das immer nur dazu geführt, dass der Kuchen beim Backen riesig groß wurde und dann beim Abkühlen in sich zusammenfällt. Dadurch entstehen auch große Risse, die unschön die Oberfläche zerreissen.

Ein Trick von meiner Mutter ist es den Kuchen bei 45 Minuten raus zunehmen, ihn 10 Minuten abkühlen zu lassen und dann nochmal 15 Minuten zu backen. So verhindert man wohl das Zusammenfallen.

Ich sag ja, bei jedem Familienmitglied schmeckt der Kuchen etwas anders!

Irgendwann dachte ich mir: wenn der Kuchen am Ende eh zusammenfällt, warum dann diese unnötige Arbeit mit dem Schlagen der Eier?

Seitdem verzichte ich auch auf das Backpulver, denn der Kuchen soll ja gar nicht luftig fluffig werden. Für mich persönlich soll er schön saftig, cremig sein und das ist er auch ohne ganz viel Luft darin.

Im Rezept stand früher auch drin, dass man Puddingpulver oder Gries nutzen kann. Die Puddingpulvervariante habe ich ganz am Anfang oft gemacht, doch da ist der Zusammenfall beim Abkühlen noch dramatischer. Der Gries sorgt für eine gewisse Standhaftigkeit und Textur beim Essen. Das Puddingpulver schafft ein eher langweiliges Mundgefühl. Wäre allerdings als glutenfreie Variante möglich. Puddingpulver besteht zum Großteil aus Stärke. Damit habe ich noch nicht so sehr experimentiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass man auch direkt Speisestärke (z.B. Maisstärke) nehmen könnte, wenn man den Kuchen glutenfrei haben möchte.

Varianten: Schoko und Früchte

Käsekuchen kann man beliebig variieren. Der Zusatz von Kakao hat den Großteil der Familie nicht sehr begeistert. Wer Schokoquark mag, der mag aber sicher auch einen Schokokäsekuchen.

Allgemein bekannter ist da schon die Zugabe von Zitronensaft und Zitronenschale – oder Orangenschale. Wir sind nicht so die Zitrusfrüchtefreunde, deshalb mische ich das nicht unter.

Man kann auch nach dem Backen einen dicken Früchtesirup oder -Gelee über den Kuchen verteilen. An Früchten machen sich Himbeeren und Johannisbeeren sehr gut. Bei dunkleren Beeren wie Brombeeren sollte man den Saft nicht in den Teig geben. Daraus entsteht eine unschöne Farbe. Deshalb würde ich Früchte bei Käsekuchen immer erst nach dem Backen auftragen. Dann erhält sich die Farbe und die Vitamine bleiben auch erhalten.

So, das war auch schon alles, was ich über Käsekuchen zu sagen habe. Frohes Nachbacken und:

Lasst ihn euch schmecken!